Das Dîner ist beendet, der Fromage zum Abrunden war succulent. Der Sprachstudi mit ergrautem Haupthaar sitzt zusammen mit seiner französischen Gastfamilie vor der Kiste. Es läuft “Le petit journal” auf Canal+. Das ist eine locker-flockige Show, manchmal lustig, manchmal doof – oftmals verstehe ich die Pointen und Dialoge nicht. Mon Dieu, cette vitesse! Ich habe dieses Programm aber längst zu einem integralen Teil meines Sprachunterrichts erklärt.
Gestern Abend zucke ich ganz plötzlich zusammen: Unser Bundespräsident wird eingeblendet! Er flimmert in die warme Stube. Und dann… spricht er. Französisch. Langsam, aber voller Enthusiasmus und mit raumgreifender Gestik, so wie man ihn kennt. Er spricht zum Tag der Kranken. Diese Ansprache habe Kultpotenzial, hatte ich tagsüber auf Schweizer Kanälen knapp mitgekriegt.
Et bien, mes compatriotes, président Johann Schneider-Ammann, tout à coup célèbre en France – regardez cette séquence du “petit journal” (6:51 min):
Was Johann Schneider-Ammann von Ronald Reagan unterscheidet und was die Berater des Bundespräsidenten verpasst haben, erläutere ich in einem Gastbeitrag auf dem Branchenportal “Persönlich”.